Geschichte, Anbaugebiete und Ernte
Einer Legende nach entdeckten Hirten erstmals die belebende Wirkung des Strauchs mit weißen Blüten und roten Früchten in Äthiopien, dem einstigen Königreich Kaffa. Nachdem ihre Ziegen munter bis spät in die Nacht herumsprangen, probierten sie selbst die purpurroten Kirschen und erzählten Mönchen ihre neueste Entdeckung, die erstmals daraus ein Getränk mit anregender Wirkung brauten.
Den Weg vom Orient nach Europa fand das schwarze Gold im Jahr 1615 und 1647 eröffnete das erste Kaffeehaus in Venedig. Als die Türken 1683 die Belagerung Wiens abbrachen und 500 Säcke Kaffee zurückließen, war der Grundstein der Wiener Kaffeehauskultur gelegt! Von da an setzte der Kaffee seinen Siegeszug durch ganz Europa fort. Heute ist er nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken! Der botanische Name des Kaffeestrauchs ist Coffea und er wird in rund 90 tropischen Ländern angebaut. Charakteristisch für den Strauch sind die länglichen und dunkelgrünen Blätter mit den weißen Blüten. Ausgereifte Kirschen sind purpurrot und enthalten mehr als 1000 Substanzen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Kohlenhydrate, Fettstoffe, Wasser, Eiweißstoffe, Säuren, Alkaloide, Mineralstoffe und Aromastoffe.Grundsätzlich werden zwei Kaffeearten unterschieden: Coffea Arabica macht den größten Teil der Weltproduktion aus mit seinem besonders milden und ausbalancierten Geschmack. Sie gedeihen besonders gut in Höhen zwischen 600 und 2000 m. M. und wachsen in Zentral- und Südamerika sowie an der Ostküste Afrikas. Coffea Robusta ist leicht kantiger und etwas rauer im Geschmack und eignet sich daher sehr gut für Espresso-Mischungen. Robusta-Kaffee wird in Höhenlagen bis zu ca. 800 m ü. M. angebaut, vor allem in den tropischen Gebieten Afrikas und Asiens. Nach der Befruchtung der Blüte dauert es rund sechs bis acht Monate bis die Kirschen reifen. Durchschnittlich liefert ein Kaffeebaum ein bis zwei Pfund Rohkaffee pro Jahr. Da nicht alle Früchte zeitgleich reif werden, erstreckt sich eine Erntezeit meist über 10 bis 12 Wochen. Bei der Ernte kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, die unter anderem auch für die Qualität entscheidend sind. Die aufwändigste Art der Kaffeeernte ist die "Picking–Methode", bei der die reifen Kirschen einzeln mit der Hand gepflückt werden. Für 500g Kaffeebohnen bester Qualität werden rund 2.5 kg Kaffeekirschen benötigt. Bei der „Strip-Pflückung” werden alle Kirschen in einem Vorgang von den Zweigen gestreift, unabhängig vom unterschiedlichen Reifegrad der Früchte. Auf den großen Kaffeefarmen kommen Pflückmaschinen zum Einsatz, die auf mechanischem Wege die Äste der Kaffeebäume kämmen.